Ber73: Die erste Aussage finde ich spannend, denn mir fällt beim besten Willen außer einer vermeintlichen Gewinnmaximierung nicht ein, warum ein Anbieter es dem User nicht ermöglicht, eine Accountanbindung durch Codeeingabe wieder so rückgängig zu machen, dass man das Spiel samt Code an den nächsten weiterverkaufen kann.
Was ist denn das für Dich nachvollziehbare Argument seitens der Verkäufer?
Zusammenfassend: Ich kann ein Spiel zwar erwerben und wegen der Offlineinstaller theoretisch an wen auch immer weitergeben (was nicht mein Ziel ist und mir daher völlig egal), aber ich kann das Spiel nicht legal weiterverkaufen. Woraus ergibt sich letzteres? Denn der von mir oben angesprochene Punkt 3 der GOG-AGB bezieht sich nur auf das GOG-Konto.
PaterAlf: Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die Developer und Publisher keinen Weiterverkauf wünschen. Sollte das möglich werden, müsste ja die Gewinnverteilung komplett neu geregelt werden. Zudem wären natürlich auch drastische Gewinneinbußen (in einem ohnehin schon hart umkämpften Markt möglich (ja, es geht in der Tat um finanzielle Interessen).
Sollte es eines Tages soweit kommen, dass digitale Güter prinzipiell weiter verkauft werden dürfen, dann prophezeie ich genau eine Sache: Die Grundpreise werden enorm anziehen. Und ob das jetzt im Sinne des Verbrauchers ist, sei mal dahin gestellt. Denn seien wir mal ehrlich. Noch nie waren Computerspiele so günstig wie heute: Dank konstanter Sales und Bundles (dazu noch unzählige Giveaways), braucht man mit ein wenig Geduld doch für kein Spiel mehr zahlen als 5 Euro (bei ganz großen Titel vielleicht 10).
Da gehst Du von einer grundlegend falschen Sachlage aus. Es ist nicht so, dass das "möglich werden" müsste, sondern das würde "wieder möglich werden". Früher, also vor der Kontenanbinung von Spielen durch Codes, die nicht wieder entfernbar sind, war die Möglichkeit des Wiederverkaufs die Regel. Deswegen findet man entsprechend alte Titel auch bis heute auf den Gebrauchthandelsportalen.
Es ist also auch nicht so, dass "wenn es eines Tages soweit kommen sollte, dass digitale Güter prinzipiell weiter verkauft werden dürfen" - das dürfen sie. Es ist dem Urheber nur leider möglich, die Software an ein Konto zu binden, das nicht übertragbar ist und somit ist zwar der Datenträger weiterverkaufbar (dies zu unterbinden ist wegen des Erschöpfungsgrundsatzes nicht möglich), aber ohne die Möglichkeit das sich darauf befindliche Programm über den Installationsvorgang hinaus zu nutzen, wertlos. Und niemand kauft einen Datenträger, um die Software nur installieren zu können. Das Problem wäre wie oben aufgezeigt ganz simpel dadurch lösbar, dass die Codes von den Plattformen für den Weiterverkauf entfernt werden können. Dass es dadurch zu enormen Gewinneinbußen käme, ist Herstellerpropaganda.
Der Erstbesitzer würde dadurch wieder Kapital für einen neuen Kauf freimachen, den er so vielleicht nicht tätigt. Mit dem gleichen Vielleicht kauft dafür ein anderer das Spiel neu. Offenkundig ist das Vielleicht, dass ein anderer das Spiel neu kauft größer als das Vielleicht, dass der Erstkäufer den Neukauf nicht tätigt, sonst würde die Spieleindustrie ja nicht den Gebrauchtmarkt seit 20 Jahren plattmachen.
[Das gleiche haben wir bereits gehört, als ca. 1970 die ersten bespielbaren Musik-Kassetten auf den Markt kamen - damals sagte die Musikindustrie ihren Untergang voraus. Das gleiche sagten sie, als die CD-Rekorder auf den Markt kamen. Bei den DVD-Rekordern sagten sie es wieder. Heute gibts Bluray-Rekorder - und ich glaube irgendwo gibts bestimmt noch ein paar, die immer noch nicht kapiert haben, dass auch davon die Musikindustrie nicht untergehen wird und denen das glauben würde.]
Bei den Spielen und der Spieleindustrie verhält es sich nicht anders. Deine Preisvorstellungen spiegeln für mich die Realität nicht wieder. Wenn ich mir ansehe, was heute ein großer Titel kostet, sind wir bei nichts unter 40-50€. Selbst Titel, die teils schon fast 10 Jahre alt sind, werden noch für 20€ verkauft.
Du verkennst völlig die Entwicklung und denkst, dass der Jetztzustand das ist, was die Hersteller zum Überleben benötigen und dass eine Weiterverkaufsmöglichkeit für digitale Güter erst neu eingeführt werden müsste. Muss sie nicht - es gab sie schon immer und es gibt sie noch. Die Hersteller haben aus Profitinteresse nur irgendwann eine Möglichkeit entdeckt, den Weiterverkauf einzudämmen.
TheHexer_pcg: Ich glaube das hier ist mal wieder eine der Diskussionen, die keinen Zweck haben sie weiterzuführen.
Ich fasse mal kurz zusammen:
1. die Spiele die man kauft sind grundsätzlich technisch DRM-Frei. Sie sind nach kauf aber nur auf deinem Account erhältlich und können nicht weiterverkauft werden.
2. du kannst mit den Spieldateien machen was du willst. Selbst nach einer Rückgabe des Spieles. GOG trägt hier das volle finanzielle Risiko.
3. Man benötigt hier keine Codes und der Launcher ist rein optional. Für die "Puristen" sind die Offline-Installer der "way to go"
Mehr DRM-Frei geht über die digitale Distribution leider nicht.
Danke. Nur hakts eben bei Punkt 1: Es gibt kein DRM-Frei bei gleichzeitigem Weiterverkaufsverbot. DRM-Frei und Weiterverkaufsverbot schließen sich gegenseitig aus.